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Autor: Simone Krämer

Jil Sander. Präsens

Am 4. November 2017 eröffnete die erste Einzelausstellung von Jil Sander im Museum für Angewandte Kunst.
Die vom Museumsdirektor des Hauses, Matthias Wagner K, in enger Zusammenarbeit mit Jil Sander kuratierte Präsentation machte den Erfindungsreichtum und die kreative Kraft einer der einflussreichsten deutschen Modedesignerinnen sichtbar. Die Dr. Marschner Stiftung freute sich, diese ungewöhnliche Premiere zu fördern: Auf 3.000 Quadratmetern präsentierte sie in raumgreifenden multimedialen Installationen und Tableaus die Auswirkungen ihrer Gestaltungshaltung auf Ästhetik, Material und Form von Mode -und Produktdesign, Architektur und Gartenkunst.

Lichter Filmfest

Das LICHTER Filmfest Frankfurt International ist ein Fest für den Film. Es rückt vor allem diejenigen Facetten der Filmkunst in den Mittelpunkt, die im Kino- und Fernsehalltag zu kurz kommen und stellt für rund eine Woche im März das Bewegtbild in den Mittelpunkt des Kulturlebens in Rhein-Main.

LICHTER entstand aus der lokalen Filmszene heraus. Gegründet im Jahr 2008 von einer Gruppe junger Filmschaffender, hat es sich seither vom Fest einer eingeschworenen Gemeinde im selbstgebauten Kino eines Atelierhauses zu einem festen Bestandteil des regionalen Kulturlebens in Frankfurt entwickelt, der ein stetig wachsendes und sehr gemischtes Publikum anzieht.

Zum 11. Jubiläum hat die Dr. Marschner Stiftung das Lichter Filmfest bereits unterstützt – für die elfte Ausgabe stiftete sie zudem den Dr. Marschner Langfilmpreis, der mit 3.000 Euro dotiert war.

Lesetaskforce, AlphAlif und Mathematikprojekt – wir fördern die Didaktische Werkstatt weiter

Die Lesetaskforce ist ein langjährig gefördertes Praxisprojekt der Dr. Marschner Stiftung. Die Initiative ist eingebettet in die Arbeitsstelle für Diversität und Unterrichtsentwicklung – Didaktische Werkstatt des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Universität in Frankfurt und wird verantwortet von Herrn Prof. Dr. Mehlem, Frau Suntheim und Frau Dr. Böhm. Das Projekt AlphAilf wird ebenfalls von Prof. Dr. Mehlem verantwortet. Es setzt sich die Alphabetisierung und Leseförderung für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler an Frankfurter und Offenbacher Grundschulen zum Ziel. Des Weiteren unterstützt die Dr. Marschner Stiftung das Programm „Rechenförderung“ – eine Kooperation mit der Arbeitsstelle für Diversität und Unterrichtsentwicklung und der didaktischen Werkstatt, verantwortet von Aloysia Abraham. Die erfolgreichen Projekte der Goethe Universität erhalten eine weitere Förderung für das Schuljahr 2018/19.

Fördern will gelernt sein…

von Petra Kappler

Ein Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Mehlem, Frau Suntheim und Frau Dr. Böhm, das verantwortliche Team der LeseTaskforce, ein langjährig gefördertes Praxisprojekt der Dr. Marschner-Stiftung. Die Initiative ist eingebettet in die Arbeitsstelle für Diversität und Unterrichtsentwicklung- Didaktische Werkstatt des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Universität in Frankfurt am Main. Das Team empfängt mich in den hellen Projekträumen der Didaktischen Werkstatt, in denen sowohl Seminare als auch Fortbildungsveranstaltungen stattfinden und die den Studierenden zum eigenständigen Arbeiten zur Verfügung stehen. Die Räume vermitteln sofort den Eindruck von positiver Arbeitsatmosphäre, es findet sich viel Literatur und Materialien zur Unterrichtsgestaltung. Frau Suntheim erklärt mir, dass die Didaktische Werkstatt Beratung für verschiedene Schulstufen anbietet. So können die Studierenden während der Öffnungszeiten Unterrichts-, Diagnose- und Fördermaterial sichten und erproben, sowie Literatur zu Themen wie Inklusion, Schulentwicklung, Fachdidaktik usw. recherchieren. Schwerpunkt ist der Umgang mit Heterogenität in der Grundschule und in der Sekundarstufe sowie die verschiedenen pädagogischen Praxisprojekte. Auf den Begriff Heterogenität werden wir im Gespräch immer wieder kommen. „Arbeitsstelle für Diversität und Unterrichtsentwicklung – Didaktische Werkstatt“ umfasst dies sehr treffend – doch was kann man sich darunter konkret vorstellen? Zunächst ist die „Didaktische Werkstatt eine Einrichtung des Fachbereichs Erziehungswissenschaften in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Professionalisierung von Studierenden, Lehrkräften und Lehrkräften im Vorbereitungsdienst im Umgang mit Heterogenität zu leisten und versteht sich als ein Bindeglied zwischen den Phasen der Lehrerbildung“. So liest es sich auf der Website. Mich interessiert zunächst, wie die Professionalisierung aussehen kann. Dafür stehen den Studierenden eine Vielzahl an Möglichkeiten und Werkzeugen zur Verfügung. Lehrkräfte finden ein umfangreiches Fortbildungsangebot. Im Februar 2017 fand zudem ein Fachgespräch mit dem Titel „Buchstabierst du noch oder liest du schon? statt. Dieses stand in enger Verbindung mit den Praxisprojekten Leseförderung (LeseTaskforce) und Alphabetisierung (AlphAlif) in der Grundschule. Die LeseTaskforce ist eines der Projekte, welches die Dr. Marschner-Stiftung von Anbeginn kontinuierlich fördert. Zugleich wird das Projekt AlphAlif im Zuge der wachsenden Zahl von Kindern mit arabischer Muttersprache einen erhöhten Förderbedarf haben. Hier kommt besonders stark der Aspekt der Heterogenität zum Tragen. Frau Dr. Böhm erklärt mir, dass gerade bei den Grundschülern mitunter große Differenzen herrschen, was die Sprachkompetenz der Kinder angeht. Manche waren nie in der Schule, anderen haben basale und wieder andere ausgezeichnete Kenntnisse im Lesen und Schreiben. Diese enorme Diversität stellt eine der besonderen Herausforderungen des Praxisprojektes AlphAlif dar. Gerade die im Projekt eingebundenen Studierenden sehen sich damit konfrontiert. Neben den geforderten pädagogischen und fachlichen Eignungen kommen hier noch idealerweise Grundkenntnisse der arabischen Sprache hinzu. Der Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen – gerade im Schriftspracherwerb –  von Schülerinnen und Schülern gehört also zum Alltag in den Projekten. Schnell sind wir im Gespräch bei der aktuellen Schuldebatte, vor allem, welche Reformen und Schulformen den Bedürfnissen von Heterogenität, Diversität und Inklusion gerecht werden. Diskutiert werden viele Modelle, wie zum Beispiel das Schulsystem in den nordischen Ländern, wo es eine gemeinsame neunjährige Schulzeit gibt. Wie steht es mit einer Anwesenheitspflicht bis 16.00 Uhr an den Schulen für Lehrkräfte? In dem lebhaften Gespräch wird deutlich, dass sich viele Lehrerinnen und Lehrer mit den stetig wachsenden Anforderungen an sie überfordert fühlen. Daher ist ein Ansatz der Arbeit um das Team von Professor Mehlem, Heterogenität als Ressource zu begreifen. Alle sind sich einig, dass es ein pädagogisches Gesamtkonzept für alle Ebenen, Systeme und Akteure braucht, um den steigenden Anforderungen in den Schulen gerecht zu werden. Die Professionalisierung von Studierenden in den Praxisprojekten LeseTaskforce und AlphaAlif leistet dafür wertvolle und elementare Arbeit. Davon profitieren langfristig alle Beteiligten, die Lehrkräfte und vor allem die Kinder.

ETRUSKER

Sonderausstellung 14.10.2017 bis 4.2.2018

Eine fremde Welt voller Götter und Dämonen, verbunden mit geheimnisvollen Ritualen: Die Kulte und Bestattungspraktiken der Etrusker galten bereits in der Antike als einzigartig. Bis heute faszinieren die Funde aus etruskischen Heiligtümern und Gräbern Wissenschaftler wie Laien. Die Sonderausstellung im Archäologischen Museum Frankfurt führt die Besucher in diese vielgestaltige Welt der Religion und Jenseitsvorstellungen der etruskischen Zivilisation.

Hochrangige archäologische Funde aus Nord- und Mittelitalien geben in der Ausstellung einen faszinierenden Einblick in die etruskische Kultur und die Götterwelt Altitaliens. Religion und Kult bildeten für die Etrusker feste Bestandteile des Alltags.

Weitere sehenswerte archäologische Funde aus der Welt der Etrusker bietet die Dauerausstellung des Archäologischen Museums Frankfurt. Herausragende Objekte dabei sind die aus italienischen Werkstätten stammenden Bronzegefäße im Grab des Frankfurter „Keltenfürsten“ aus der Zeit um 700 v. Christus.

TRANSITO. KINO DER PASSAGE

Vom 14. bis 17. Dezember veranstaltete die Kinothek Asta Nielsen ein außergewöhnliches Filmfestival: Im Zentrum standen die drei einzigen erhaltenen Lang-Filme der Pionierin des italienischen Kinos, der Neapolitanerin Elvira Notari.

Es sind frühe Stummfilme, für die Musikerinnen und Musiker aus Rom und Neapel eigene Kompositionen angefertigt haben. Zwei davon wurden in Auftrag gegeben von ZDF/ARTE. Die Uraufführungen finden im Rahmen des Festivals in Frankfurt statt. Am Eröffnungsabend begleitet die Sängerin Lucilla Galleazzi allein mit ihrer Stimme das grandiose Werk „A Santanotte“, das selbst ein filmisches Lied von Liebe und Gewalt ist. Das Programm bietet mehrere solcher glanzvollen Filmaufführungen mit exzellenten, selten zu sehenden Kopien und mit Live-Musikbegleitung. Von da schweift es in die Tonfilmzeit aus und spinnt den Faden des Transito, der Passage, der Migration bis in die Gegenwart.

Die Dr. Marschner Stiftung freute sich, die begleitende Publikation zum Festival zu fördern. Das Bild zeigt eine Collage aus den Filmen Napoli terra d’amore und L’Italia s’è © Cineteca di Bologna.

BUDDIES

In amerikanischen Serienformaten wie FRIENDS oder FRAZIER wird Alltägliches häufig so überspitzt inszeniert, die Normalität darin als so banal präsentiert, dass das ganze Szenario ins Surreale abdriftet. Hiervon inspiriert, verwandeln die Künstler Yarisal & Kublitz gemeinsam mit Andreas Koch den Ausstellungsraum des Pavillons* in ein vermeintlich stereotypisches mittelamerikanisches Eigenheim. Es entsteht eine raumübergreifende Inszenierung ihrer Arbeiten, die mit einer vertrauten und zugleich befremdlich-beängstigenden Atmosphäre spielt, in derer die Besucher nur noch schwer zwischen Kunst- und Alltagsgegenständen zu unterscheiden vermag.

Bereits seit 2003 untersuchen Yarisal & Kublitz mit ihren Skulpturen genau jene Mythen des Alltags, mit denen sich die Spätmoderne durch ihre metaphysische Obdachlosigkeit zu retten versucht: Popmusik, Drogen, Geld, Sex, Spiritualität und Exotik. Aus der Inszenierung abstrakter und alltäglicher Objekte und Symbole, wie Palmen, Schallplatten oder Dollarnoten, werden unter Verwendung kostbarer Materialien, Reliquien und Fetischobjekte, die uns mit ihrer besonderen Aura zur Verehrung auffordern.

Holzhausenkonzerte – Streichquartetttage

In diesem Jahr zeigen die Streichquartetttage in der Reihe der Holzhausenkonzerte einmal mehr, dass das Streichquartett auch heute noch als brandaktuelle Gattung zu bezeichnen ist. Die neue Generation der Kammermusik lässt sich nirgends besser zeigen, als in den Streichquartetten des Komponisten Jörg Widmann. Während seine Vorgänger bereits mit den Schönheitsidealen der Gattung aufgeräumt haben, schafft Widmann den Sprung zurück in die Zeit des klassisch-romantischen Erbes. Es findet daher auch eine Gegenüberstellung Widmanns moderner Kompositionen mit klassischen Streichquartetten von Beethoven, Mozart oder Schumann statt. Widmann glänzt nicht nur als Komponist, sondern ist auch als Dirigent und als Instrumentalvirtuose an der Klarinette auf den großen Bühnen der Welt zuhause. Dieser Facettenreichtum spiegelt sich eindrucksvoll in seinen Streichquartetten wieder. Interpretiert werden die Werke von hochrangigen Ensembles, darunter das Minguet Quartett, das 2015 eine vollständige Ersteinspielung der Werke Widmanns für Streichquartett auf CD veröffentlichte.

Foto von Frank Rosbach, Minguet Quartett © Frankfurter Bürgerstiftung.

Ein neues Pausenfoyer für Die Alte Oper

Die Alte Oper Frankfurt wird eines ihrer zentralen und am stärksten frequentierten Pausenfoyers im Sommer 2018 neu gestalten. Mit der Konzeption und Umsetzung haben die Alte Oper Frankfurt und das mit der Projektleitung betraute Hochbauamt Frankfurt in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat der Alten Oper sowie den beiden Stiftungen, Dr. Marschner Stiftung und Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, die die Neugestaltung durch ihre großzügige Förderung ermöglichen, das Architekturbüro Jourdan & Müller beauftragt. Ursprünglich für die Theaterferien 2017 angekündigt, erfolgt der Umbau des Foyers in der Ebene 2 des Hauses wegen sehr aufwendiger Planungsvorläufe ein Jahr später in 2018, auch dann während der Theaterferien, wodurch der Spielbetrieb unbeeinflusst bleibt.

Mehr über das neue Theaterfoyer erfahren

Das Foyer wird nach den Entwürfen von Jourdan & Müller eine gegenüber der jetzigen Raumstruktur offenere, hellere Anmutung haben. Durch künftig in die Wandflächen integrierte Garderoben wird die begehbare Fläche vergrößert, ferner sind die Möglichkeit einer Zweiteilung des Foyers und anderer räumlicher Trennbarkeit sowie großzügige Flächen für mediale Präsentationen vorgesehen. Architekt Nicolai Steinhauser: „Die raumbildende Gestaltung ist eine Aufgabe, mit der wir uns seit langem beschäftigen. Der Herausforderung, an diesem zentralen Ort im Rahmen der Brandschutzsanierung einen Nukleus zu schaffen, der den Anstrengungen der kommenden Jahre einen gestalterischen Rahmen verleiht, begegnen wir mit großem Engagement. Die neue Gestaltung des Pausenfoyers greift die bestehenden Strukturen und Materialien auf und interpretiert diese in neuer Form, dabei verleiht sie dem Raumensemble der Alten Oper in seiner Eigenständigkeit einen neuen Akzent.“

Das renommierte Architekturbüro Jourdan & Müller PAS mit Sitz in Frankfurt am Main hat gerade im Bereich des Kulturbaus spezifische Erfahrungen und Kompetenzen. So zeichnete es u.a. verantwortlich für den Neubau der Documenta Halle Kassel, den Neubau des StädelCafés Holbein, für die Sanierung und Erweiterung des Renaissanceschlosses Horst, für den Neubau des Konferenzzentrums der EU am Kirchberg in Luxemburg und für das Kultur- und Tagungszentrum des Haus am Dom in Frankfurt. Das Architekturbüro hat die Umbaupläne des Pausenfoyers der Alten Oper in enger Abstimmung mit der anstehenden BrandschutzSanierung des Hauses konzipiert, mit deren Planung und Umsetzung es bereits betraut ist.

Die Entwürfe der beiden Preisträger des im vergangenen Jahr durchgeführten Architekturwettbewerbs, Buero Wagner (1. Preis) und Zaha Hadid (2. Preis), können aus Kostengründen nicht realisiert werden.

Jährlich kommen rund 475.000 Menschen zu mehr als 450 Veranstaltungen in die Alte Oper Frankfurt. Intendant und Geschäftsführer Dr. Stephan Pauly: „Wir sind sehr glücklich, mit dem renommierten Architekturbüro Jourdan & Müller einen mit der Alten Oper bis ins kleinste Bau-Detail vertrauten Partner zur Konzeption und Durchführung der Neugestaltung unseres Foyers gewonnen zu haben. Der Planungsentwurf entstand in sehr enger Zusammenarbeit mit uns, dem Hochbauamt sowie den für das Brandschutzkonzept zuständigen Firmen. Wir freuen uns schon jetzt auf ein zeitgemäßes, einladendes, großzügigeres und flexibel nutzbares neues Foyer, das sowohl unseren Besuchern als auch unseren Kooperations- und Vertragspartnern nachhaltig zugutekommen wird. Unser besonderer Dank gilt den beiden Frankfurter Stiftungen, Dr. Marschner Stiftung und Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, die durch ihr finanzielles und ideelles Engagement den Umbau überhaupt erst möglich machen.“ Die Stiftungen haben sich für das Projekt zusammengeschlossen und für die Neugestaltung des Foyers eine Spende in Höhe von insgesamt einer Million Euro zur Verfügung gestellt.

Dazu Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung: „Ich freue mich sehr, dass durch die substanzielle Spende unserer eigens hierfür geschmiedeten Stiftungsallianz ein so nachhaltiges Bürgerprojekt realisiert wird. Dass mit dem Umbau ein Frankfurter Architekturbüro betraut wurde, rundet das Projekt im Sinne unserer Stiftungsgrundsätze geradezu perfekt ab.“ York von Lersner, Mitglied der Administration der Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, fügt hinzu: „Dem kann ich mich nur anschließen. Auch wir freuen uns sehr, eine zukunftsorientierte und nachhaltige Maßnahme im kulturellen Bereich zu fördern, indem wir ein Bauprojekt in der Alten Oper und gleichsam im Herzen unserer Heimatstadt ermöglichen.“
Peter Feldmann, Frankfurts Oberbürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Alten Oper, sagt: „Die Bürgerinnen und Bürger haben nun einen schönen Grund mehr, in die Alte Oper zu kommen! Ich freue mich sehr über die Neugestaltung des Foyers in der Alten Oper, das nicht nur heller, freundlicher und offener anmuten wird, sondern auch in noch größerem Maße der Multifunktionalität unseres Konzert- und Kongresshauses Rechnung tragen wird.“ Er betont: „Als Oberbürgermeister dieser Stadt bedanke ich mich bei den beiden Frankfurter Stiftungen, Dr. Marschner Stiftung und Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, für ihr vorbildliches bürgerschaftliches Engagement. Mit ihrer substanziellen Spende finanzieren sie ein nachhaltiges Frankfurter Projekt, von dem unsere Bürgerinnen und Bürger über viele Jahre profitieren werden.“

Jubiläumsausstellung August Wilhelm Schlegel

Am 5. September 2017 jährte sich der Geburtstag des Schriftstellers, Übersetzers und Philologen August Wilhelm Schlegel (1767–1845), einer der Hauptfiguren der deutschen und der europäischen Romantik, zum 250. Mal. Vielseitig und ein langes Leben außerordentlich produktiv, war Schlegel der europäischste von allen Romantikern, National- und Universalpoet in einem. Dabei war er längst nicht nur Übersetzer – seine Shakespeare-Übersetzungen gelten bis heute als mustergültig –, sondern auch ein ebenso begnadeter wie gefürchteter Kritiker, Satiriker und Essayist. Nicht zuletzt war er es, der die Gedanken der Romantik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte und den interkulturellen Dialog weit über die deutschen Grenzen hinaus immer wieder aufs Neue suchte.

Die Jubiläumsausstellung im Freien Deutschen Hochstift lässt diesen Universalpoeten der Romantik lebendig werden. Sie zeigt bislang weitgehend unbekannte Originale – Werkmanuskripte, Korrespondenzen, Stücke seiner indischen Sammlung, einen Maternkasten mit den von Schlegel eigens in Paris entwickelten Sanskrittypen, noch nie gezeigte Stücke aus Privatbesitz und vieles mehr – und sie bietet zugleich einen multimedialen Zugang. Im Zentrum steht das interkulturelle Schaffen Schlegels, das sich an jedem seiner Aufenthaltsorte in Europa neu entfaltete und anderen Gegenständen zuwandte. So gerät erstmals das gesamte Spektrum seines Werkes in den Blick.
Zwei Medienstationen nähern sich in der Ausstellung Schlegel digital. Die erste visualisiert sein faszinierendes Briefnetzwerk: Schlegel korrespondierte zeit seines Lebens mit nahezu allen wichtigen Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Politik quer durch Europa. Die interaktive Visualisierung macht diese Verbindungen sichtbar und zeigt, wie sich die Schaffenszentren des Romantikers im Laufe seines Lebens verlagert haben. In der von Dr. Thomas Burch und Michael Lambertz (Trier Center for Digital Humanities) entwickelten Station können die BesucherInnen Schlegels Netzwerken aktiv nachspüren.

Die zweite Medienstation wurde von Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt gestaltet: Naima Gofran, Yannick Hohmann-Huet, Florian Kind, Anika Klier, Charlotte Köhler, Janica Kuhr, Marvin Luh, Maria Michou, Lisa Morbitzer, Julia Schneider und Mareike Timm haben sich in einem zweisemestrigen Seminar mit den Werken Schlegels und der Jenaer Frühromantiker auseinandergesetzt und Konzeptfilme zu einzelnen Themen entwickelt. Angeleitet wurden sie von Georgios Kontos dwb, Regionalplaner und Leiter des Fachbereichs Kommunalservice, Regionalverband FrankfurtRheinMain.
Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Claudia Bamberg (Philipps-Universität Marburg) und Dr. Cornelia Ilbrig (Freies Deutsches Hochstift, Frankfurt am Main).

Die Dr. Marschner Stiftung freut sich, diese Jubiläumsausstellung zu fördern.

100 Jahre Deutsches Ledermuseum

Mit LEDER.WELT.GESCHICHTE. präsentiert das Deutsche Ledermuseum anlässlich seines 100. Geburtstages die zweite Ausstellung im Jubiläumsjahr 2017.

Im Jahre 1917 gründete der Architekt Hugo Eberhardt, damaliger Leiter der Technischen Lehranstalten (später Werkkunstschule, heutige HfG Offenbach), in der florierenden Lederstadt Offenbach am Main das Museum als Sammlung von historischen Vorbildern für die Ausbildung junger Gestalter, Handwerker und Lederwarenproduzenten. Bis heute konnten mehr als 30.000 Objekte aus allen Kulturen und Epochen zusammengetragen werden. Damit ist das Deutsche Ledermuseum die weltweit einzige Einrichtung, die ausschließlich alles rund um das Material Leder und artverwandte Materialien sammelt und präsentiert.