Exzentrische Experimentierfreude in der Frankfurter Schirn
„Carol Rama. Rebellin der Moderne“, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2024, Foto: Norbert Miguletz
„Ich bin stinksauer,“ erklärt Carol Rama (1918-2015) bei der Verleihung des Goldenen Löwen der Venedig Biennale 2003 für ihr Lebenswerk. Wenn ihre Arbeiten anscheinend so herausragend seien, warum würde sie dann erst im hohen Alter hierfür geehrt? Diese Situation ist symptomatisch für das Arbeiten der Turiner Künstlerin aber auch für sie als Person. Unabhängig von Schulen und künstlerischen Gruppierungen schuf die exzentrische Autodidaktin in rund 70 Jahren ein unkonventionelles und zudem sehr persönliches Œuvre, mit dem sie aber erst spät zum Ruhm gelangte. Es sind die großen menschlichen Themen – Wahn, Krankheit, Sexualität, Tod – , denen sich Rama in ihrem Schaffen widmete. Ihre Kunst zeichnet sich durch große Experimentierfreude aus und entzieht sich einfachen Kategorisierungen. Die Umsetzung einer Retrospektive ist hierbei kein einfaches Unterfangen. Der Schirn Kunsthalle Frankfurt aber ist es – mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung – hervorragend gelungen. Rund 120 Arbeiten der einzigartigen Künstlerin darunter Gemälde, Aquarelle, Materialbilder und Objektmontagen finden sich in einer die einzelnen Werkphasen unterstützenden Architektur wieder. Experten nicht mehr fremd, ist das Œuvre Carol Ramas für das breite Publikum noch als Geheimtipp zu bewerten. Die Ausstellung in der Schirn möchte dies ändern. Bis 2. Februar 2025.
Immer dabei: Die Liebe zum Detail
Taschen haben es in sich. Damals und heute findet man ein Sammelsurium an wichtigen Dingen in den täglichen Begleitern. Foto: Dr. Marschner Stiftung
Fast ist es geschafft. Nur die Dinge noch ein bisschen geraderücken. Die letzten Details exakt in Form bringen. Die Liebe zum Detail zeichnet die Restauratorinnen des Deutschen Ledermuseums, Vanessa Schauer und Karina Länger, mehr als aus. Über 200 Exponate aus drei Jahrtausenden vom altägyptischen Lederbeutel, über mittelalterliche Gürteltaschen, erste Reisetaschen aus dem 19. Jahrhundert bis zu praktischen Rucksäcken, eleganten Handtaschen sowie einer Einkaufstüte aus biologisch abbaubarem Plastik haben die beiden im Offenbacher Museum über mehrere Wochen vorsichtig aus ihren Regalen und Schubladen im Depot des Hauses geholt und aufgearbeitet. Jetzt setzen sie diese gemeinsam mit der Direktorin Inez Florschütz für die Ausstellung „immer dabei: DIE TASCHE“ in Szene. Ab dem 12. Oktober beschäftigt sich die von der Dr. Marschner Stiftung maßgeblich unterstützte Schau mit der Kulturgeschichte der Tasche als weltweit verwendeter Gebrauchsgegenstand, Modeartikel und Luxusgut. 12. Oktober 2024 bis 10. August 2025.
Konzentration auf eine große Rebellin
Noch stehen sie geschützt am Boden. Doch bald sind die Werke Carol Ramas in der Schirn dem Publikum zugänglich. Foto: Dr. Marschner Stiftung
Auf den ersten Blick, sieht alles nach etwas Durcheinander aus. Hier steht eine Kiste herum, da sind mehrere Gemälde an die Wand gelehnt, andere Räume stehen noch total leer. Doch es herrscht konzentrierte Arbeitsatmosphäre und jeder der Anwesenden weiß genau, was zu tun ist. Das Schirn-Team unter der Kuratorin Martina Weinhart managt professionell den Aufbau rund 120 Arbeiten der einzigartigen Künstlerin Carol Rama (1918-2015). Ab dem 11. Oktober zeigt die Frankfurter Kunsthalle Gemälde, Aquarelle, Materialbilder und Objektmontagen der „Rebellin der Moderne“, so der Untertitel der Schau. Es sind die großen menschlichen Themen – Wahn, Krankheit, Sexualität, Tod – , denen sich Rama in ihrem Schaffen widmete. Ihr unkonventionelles und zudem sehr persönliches Œuvre zeichnet sich durch große Experimentierfreude und elementare Erfahrungen aus. Unterstützt durch die Dr. Marschner Stiftung möchte die Schirn die Werke der erst spät zu Ruhm gelangten Turiner Künstlerin einem breiten Publikum öffnen. 11. Oktober 2024 bis 2. Februar 2025.
Bilder sind Türöffner
Welche Bedeutung haben die gewählten Farben? Foto: Dr. Marschner Stiftung
Wut, Angst, Trauer, Einsamkeit oder Isolation – sehr persönliche Themen, die in den Bildwelten der krebskranken Patienten des Universitären Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) des Universitätsklinikums Frankfurt augenscheinlich werden und heraustreten. Gemeinsam mit einer professionellen Kunsttherapeutin malen, zeichnen oder töpfern Krebspatienten oft im Rahmen einer palliativen Behandlung im UCT ein bis zweimal in der Woche. In begleitenden Gesprächen und der genauen Betrachtung der Werke zeigt sich Bewusstes oder Unbewusstes. Die Bilder fungieren hier als Türöffner für sowohl die Therapeutin als auch die Patienten. Neben der medizinischen Hilfe kann durch den Einsatz von Kunsttherapie die Bewältigung der Krankheit unterstützt werden. Dies macht für die Betroffenen insbesondere über mehrere Monaten und Jahre hinweg Sinn. Die Dr. Marschner Stiftung hilft daher die Stelle der Kunsttherapeutin des UCTs über einen längeren Zeitraum zu sichern und so die begleitende psychosoziale Versorgung der Patienten zu garantieren.
.
Umweltlernen in Frankfurt
Ganz genau hinhören! Da fließt tatsächlich Strom. Foto: Umweltlernen Frankfurt e.V.
Was passiert wenn die Eisberge schmelzen? Wie wird Strom genau hergestellt? Über 600 Schülerinnen und Schüler erhalten im „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ (SdN) Bildung für nachhaltige Entwicklung. Unterstützt werden die Grundschullehrerinnen hierbei durch den Verein „Umweltlernen in Frankfurt“. Die Inhalte reichen vom Klimawandel über Mobilität, Recycling bis zu Wasser & Kinderrechte. Mindesten ein Schuljahr lang besuchen Expertinnen des Vereins Schulen in allen Stadtteilen Frankfurts. Danach wird eine Auswahl an Unterrichtsmodulen im Sachunterrichtscurriculum integriert und damit strukturell verankert. Die Module werden dann von den Lehrerinnen eigenständig durchgeführt. Materialien, Arbeitsblätter und Ablaufpläne werden vom SdN-Team zur Verfügung gestellt. Zusätzlich bietet der Verein Beratungen und Fortbildungen an. Neben dem umweltdidaktischen Aspekt, gilt es auch, die Kinder psychisch zu stärken. So werden zum Beispiel Extremwetterereignisse auch in Deutschland wahrgenommen und von den Kindern zunehmend als belastend empfunden. Die Dr. Marschner Stiftung unterstützt das SdN langfristig.
.
„Aha?!“ – Naturkunde zum Anfassen
Das Team der „Aha?! Forschungswerkstatt“ beantwortet Fragen und hilft zu Forschen. Copyright: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Foto: Sven Tränkner
Vogeleier sind unterschiedlich groß und die Knochen der Menschenaffen sind unseren tatsächlich ähnlich. Aha! Wer hätte das gedacht…. . Die „Aha?! Forschungswerkstatt“ im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt ermöglicht kleinen und großen Forschern sich selbst ein Bild von naturwissenschaftlichen Phänomen zu machen, selbst mitzuforschen und sogar selbst zu entdecken. Die Forschungswerkstatt ist ein separater Bereich im Museum mit Sammlungs-, Arbeitsplatz und Laborcharakter. Ein Team des Museums beantwortet an sechs Tagen in der Woche Fragen, hilft beim Umgang mit Binokularen und Mikroskopen. Alle Objekte – ob präparierter Waschbär, Schädel oder Fossilien – dürfen untersucht und berührt werden: Ein Museum zum Anfassen. Angesprochen werden sollen vor allem Individualbesucher wie Erwachsene, Jugendliche und Familien mit Kindern ab 8 Jahren während der normalen Öffnungszeiten. Aber auch Schulgruppen können nach Anmeldung vorbeischauen. Die Dr. Marschner Stiftung unterstützt die „Aha?! Forschungswerkstatt“ in einer Stiftungsallianz gemeinsam mit sechs weiteren Frankfurter Stiftungen und freut sich so mitzuhelfen, Naturkunde erlebbar zu machen.
.
Die drängenden Themen unserer Zeit
Aïda Muluneh in ihrer Ausstellung „On the edge of past future“ im Fotografie Forum Frankfurt. Foto: Dr. Marschner Stiftung
Ihre Themen sind die drängenden Themen unserer Zeit. Aïda Muluneh setzt sich in ihren Fotografien mit dem ungleich verteilten Zugang zu Wasser, Nahrung und Bildung, dem Missbrauch von Macht sowie der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von Frauen auseinander. Doch ihre Werke bestechen nicht nur durch ihren inhaltliche Brisanz, kraftvolle Farben und eine außergewöhnliche Bildsprache faszinieren den Betrachter. Die beeindruckenden Arbeiten der Repräsentantin der afrikanischen Fotografie-Community sind eine hervorragende Wahl als Auftakt zum Festjahr des 40jährigen Bestehens des Fotografie Forums Frankfurt. Die Dr. Marschner Stiftung gratuliert herzlich zu diesem großartigen Jubiläum und freut sich die Ausstellung „Aïda Muluneh. On the edge of the past future“ mit dem FFF in Frankfurt zu realisieren. Bis 14. April 2024.
.
Was eine erfolgreiche Band eben so braucht
Die Musikerinnen und Musiker der Gruppe „Blumenstrauß“ – gemeinsam eine kreativer Verbund. Foto: Dr. Marschner Stiftung
Cindy: Gesang und Keyboard; Andreas: E-Gitarre und Saxophon; Alexander: Keyboard; Lukas: elektronisches Schlagzeug; Farid: Schlagzeug: Das ist die Gruppe „Blumenstrauß“. „Blumenstrauß“, eine bunte Kombination diverser Individuen, gemeinsam ein kreativer Verbund. Wie passend dieser Name ist, wird beim Auftritt der inklusiven Band der Behindertenhilfe Offenbach e.V. klar. Jeder ist eine einzigartige Persönlichkeit, aber wenn sie gemeinsam loslegen, ist jeder Song eine Wucht. Wie das bei erfolgreichen Bands eben so ist. Und erfolgreich ist „Blumenstrauß“ auf jeden Fall. Sie spielen bei regionalen Festivals, ebenso wie deutschlandweit, z.B. beim Social Olympics-Festival in Berlin. Öffentliche Auftritte sind für die Band ganz besonders wichtig, da sie so über ihre musikalischen Ambitionen hinaus, zeigen, dass Menschen mit Handicap Teil unserer Gesellschaft sind. Die Koordination von „Blumenstrauß“ übernimmt Alexander Hagen von der Behindertenhilfe, finanziell unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung. Dazu gehört das Schreiben von Pressetexten, die Zusammenstellung des Equipments und die Planung der nächsten CD. Was eine erfolgreiche Band eben so braucht.
.
Im Gespräch mit der Sonne
Der Mensch erlebt das Unberührbare und Unfassbare. Foto: Theater der Welt, (c) photographed by Jörg Baumann
Die Welt löst sich auf. Die Sonne dehnt sich immer mehr aus. Jedes Individuum erlebt das Unberührbare, das Unfassbare. „A Conversation with the Sun (VR)“ ist der Titel des einzigartiges Werkes des thailändischen Filmemachers Apichatpong Weerasethakul. Für diese Inszenierung nutzt der Preisgekrönte Künstler erstmals die technologischen Möglichkeiten der virtuellen Realität. In einem Raum, der von den kinematografischen Bildern des Regisseurs belebt wird, sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, an den Ufern einer noch unbekannten, urtümlichen Welt umherzuwandern. „A Conversation with the Sun (VR)“ aufgeführt in der Alten Schlosserei in Offenbach, feierte als Projekt im Festival „Theater der Welt“ Europapremiere. Dies wurde primär durch die Dr. Marschner Stiftung ermöglicht. Das Festival gehört in seiner Gesamtheit zu den international wichtigsten seines Fachs und zeigt aktuelle Theater-, Tanz-, Performance- und installative Kunstformate. Alle drei Jahre in wechselnden Städten und Regionen Deutschland realisiert, kehrte das Festival nach über 40 Jahren vom 29. Juni bis 16. August 2023 in die Rhein-Main Region zurück und bespielte erstmals Orte sowohl in Frankfurt als auch in Offenbach.
.
Bunt: „VOGUE OFFENBACH“
Das Ergebnis vieler Hände: Das Magazin „VOGUE OFFENBACH“ zeigt wie bunt die Offenbacher Stadtgesellschaft sich kleidet. Foto: © Dr. Marschner Stiftung
Das Lehrgebiet experimentelle Raumkonzepte der Hochschule für Gestaltung HfG Offenbach öffnete vor rund elf Monaten ein temporäres Museum in einem ehemaligen Juwelierhaus in der Offenbacher Innenstadt. Unter dem Titel „Diamant Offenbach“ starteten dort Studierende eine Reihe unterschiedlicher Projekte, wie Ausstellungen zum Thema Bildende Kunst oder Design, aber auch Diskussionen und diverse Präsentationen. „Diamant Offenbach“ ein Ort der Begegnung, der Auseinandersetzung und der Inspiration. Mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung wurde das 14. Projekt der Diamant-Reihe realisiert: Das Modemagazin „VOGUE OFFENBACH“. An das berühmte Vorbild angelehnt, beschäftigten sich in diesem Magazin die Studierenden mit Streetwear der Offenbacher Stadtgesellschaft und designten, layouteten und organisierten das Magazin komplett selbstständig. Parallel sind einige im Magazin abgelichteten Stücke auch als Exponate im temporären Museum zu sehen. Dort war die „VOGUE OFFENBACH“ ebenso wie im gegenüberliegende Modehaus M. Schneider, auch erhältlich. Doch die Nachfrage war so groß, dass das Magazin bis auf ein paar Sammlerstücke ruck-zuck vergriffen war.
.
Die Kunst des Gestaltens
„Wenn Träume platzen…“ war das Thema der Aufführung der Frankfurter Bettinaschule. Foto: Schultheater Studio Frankfurt
Die Nervosität war groß: Sitzt mein Kostüm? Kann ich meinen Text? Wird das Publikum applaudieren? Rund 800 Schülerinnen und Schüler aus ganz Frankfurt und Offenbach trafen beim großen TUSCHpektakel im Gallustheater zusammen. Hier präsentierten sie voller Stolz das Ergebnis monatelanger Arbeit in ihren Klassen und AGs. Themen wie Mobbing, Glück oder Zukunft wurden verarbeitet. Schülerinnen und Schüler von der Grundschule bis in die Oberstufe zeigten gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie mit unterstützenden Schauspielerinnen und Schauspielern wie vielfältig und ästhetisch unterschiedlich Theater sein kann. Und genau hier setzt TUSCH – Theater und Schule, seit einigen Jahren von der Dr. Marschner Stiftung unterstützt, an. Theater vermittelt sowohl den Machern als auch dem Publikum, wie individuell und bunt unsere Gesellschaft ist. Kreativität steht im Mittelpunkt ebenso wie die Entwicklung von Sozialkompetenzen. Es geht um die Kunst des Gestaltens, aber auch des Zuschauens und Erkennens. Themen, die im alltäglichen Schulunterricht oft zu kurz kommen und die ein gemeinsames darstellendes Handeln spielerisch vermitteln kann. TUSCH hilft wichtige Kompetenzen zu erlangen und fungiert als Brücke zwischen Kunst und Pädagogik.
.
Schüler aus Frankfurt feiern feste
Schüler aus ganz Frankfurt sind zum Kinderliedermacherfestival in den Holzhausenpark gekommen. Foto: © Dr. Marschner Stiftung
„Welcher Bär ist der beste Bär? Natürlich, der Gummibär!“ Darüber sind sich alle einige: Alle Kinder, die sich zu den Fensterkonzerten im Holzhausenpark zusammengefunden haben und natürlich die Musiker des Kinderliedermacherfestivals, die mit ihren Mitmachsongs die Kinder zum Singen, Tanzen und Jubeln animieren. Das Kinderliedermacherfestival feiert seinen 20. Geburtstag und rund 3000 Kinder feiern mit. Nach einer Workshopwoche, in der vier Musiker um den Festivalgründer Georg FERRI Feils in Grundschulen in ganz Frankfurt ihre Musik schon den Kindern nahe gebracht haben, ist der Höhepunkt des Festivals eine Konzertwoche, in der die Kinderliedermacher zweimal am Tag aus den Fenstern des Holzhausenschlösschens für die angereisten Schüler im Park spielen. „Feste Feiern!“ ist der Titel des Jubiläumsfestivals, das unter anderem von der Dr. Marschner Stiftung unterstützt wird, und das nicht nur für Frankfurter Schüler gedacht ist, sondern mit den öffentlichen und kostenfreien Wochenendkonzerten alle Familien in Frankfurt zum Singen und Tanzen bringen möchte.
Bepflanzung für das Stadtgebiet
Jetzt ist die beste Zeit die Setzlinge für den Sommer einzupflanzen. Foto: © Dr. Marschner Stiftung
Pferdemist ist mit der beste Dünger und hält die Erde auch an heißen Tagen feucht. Eine Erkenntnis, die die Frankfurter GemüseheldInnen nicht nur selbst immer wieder nutzen können, sondern die sie auch interessierten Erwachsenen, Kindern und Schülergruppen weitergeben. Die GemüseheldInnen sind bis zu 250 ehrenamtlich tätige Frankfurter und Frankfurterinnen, die sich als sozial-ökologisches Projekt verstehen und durch ihre Arbeit Biodiversität, gesundes regionales Essen und besonders auch eine Gemeinschaft unter den Mitmachenden fördern wollen. In aktuell 19 Gärten und Permakulturinseln im Frankfurter Stadtgebiet verteilt, bauen sie Obst, Gemüse und Kräuter an. Hierbei konzentrieren sie sich auf bodenaufbauende und regenerative Methoden. Durch den Einsatz von Mischkulturen und saisonübergreifender Kulturfolge erreichen sie eine lebendige Bepflanzung über alle vier Jahreszeiten hinweg. Die Dr. Marschner Stiftung unterstützt das Vorhaben in diesem Jahr durch den Ankauf der Sommer-Jungpflanzen und des notwendigen Saatgutes.
Standing Ovations für innovative Orchestermusik
Das Capitol Symphonie Orchester begleitet mit der neuen Partitur von Ludger Vollmer den einhundert Jahre alten Stummfilm „The Lost World“. Foto: © Dr. Marschner Stiftung
„The Lost World“, 100 Minuten, Stummfilm, 1925 – kein verlorenes Meisterwerk, aber eine fast vergessene, cineastische Perle. Beinahe einhundert Jahre später kommt es zu einer neuen Uraufführung des Werkes im Capitol Theater Offenbach. Das Entscheidende hierbei ist nicht der Film selbst, sondern eine vollkommen neue Partitur des Komponisten Ludger Vollmer, die durch das Capitol Symphonie Orchester, unter dem Dirigenten Stefanos Tsialis, zum ersten mal live vor Publikum gespielt wird und die Aufführung des Stummfilms begleitet. Die Aufzeichnung und Veröffentlichung der Produktion wurde durch die Dr. Marschner Stiftung ermöglicht. Wie entscheidend diese innovative Stummfilmpartitur das Gesamtwerk beeinflusst, erläutert der Komponist selbst: „Musik kann in Verbindung mit Bildern sehr stark, dramatisierend und emotionalisierend wirken und die Wahrnehmung des Films bedeutend verändern.“ Wie gut dies bei „The Lost World“ funktionierte, wurde durch die Standing Ovations im Offenbacher Capitol deutlich.