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Autor: Simone Krämer

Von Frankfurter für Frankfurter

Der Frankfurter Sommer ist wieder bunt – und mittendrin auf dem Roßmarkt die Grüne Soße Festspiele. Für mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler bietet das facettenreiche Programm endlich wieder eine Auftrittsplattform. Kabarett, Comedy, Musik, Poetry Slam, Zaubershow und Kindertheater – das Frankfurter Publikum erwartet eine breite Palette an Veranstaltungen. Hinzu kommen regionale und internationale kulinarische Highlights rund um die Grie Soß und spezielle Events für Schulklassen. Dass das Festival ein besonderer Event von Frankfurter für Frankfurter ist, spiegelt sich auch im Förderprogramm der Festspiele. Auf Initiative der Dr. Marschner Stiftung – die das Open Air mitten in der City schon seit einigen Jahren immer wieder unterstützt – trägt ein Zusammenschluss mehrerer Frankfurter Stiftung in diesem Jahr das kulturelle Großereignis mit. „Nach einer pandemiebedingten, sehr langen Zeit mit leeren Bühnen und wenig Publikum möchten wir zeigen, wie wichtig und notwendig die Kleinkunst-Szene für unsere Stadt ist,“ so Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung. Festival: 24. Juni bis 16. Juli 2022.

Ein Satellit für Frankfurt

Der saasfee*pavillon im Hinterhof der Bleichstraße 66 ist seit Jahren ein außergewöhnlicher Kunst- und Ausstellungsraum in der Frankfurter Innenstadt, in dem das Künstlerkollektiv saasfee* Bildende Kunst, Performance, neue elektronische Musik, sowie rauminstallative und mediale Inszenierungen zeigt. Ebenso wie die gesamte Kulturszene der Stadt durch die Corona-Pandemie eingeschränkt, reagierte das Künstlerkollektiv und schuf auf Dauer ein angepasstes Konzept im angrenzenden Außenraum. Mit der Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung baute das Kollektiv einen kleinen Pavillon auf einer Hochebene des Bürgergartens am Eschenheimer Turm, den Satelliten, und erweiterte so ihren Wirkungskreis in den öffentlichen, städtischen Bereich. Der knapp 20 qm große, schmale Satellit ist Spiel- und Begegnungsstätte für Künstlerinnen und Künstler, Musikerinnen und Musiker und steht bei speziellen Events den Besuchern von saasfee* und des Parks offen. Der Satellit beherbergt neben einer kleinen Bar, insbesondere Technik für spontane Konzerte und räumliche Inszenierungen und präsentiert über die in den Park gerichtete Fensterfront künstlerische Arbeiten.

Verrätselte Kurzgeschichten

Die traditionsreiche Frankfurter Poetikvorlesung, die im Rahmen der Stiftungsgastdozentur Poetik der Goethe-Universität stattfindet, ist bundesweit eine Institution. 1959 beginnend mit Ingeborg Bachmann, waren bereits namhafte Schriftsteller und Schriftstellerinnen wie Heinrich Böll, Christa Wolf, Günter Grass und Juli Zeh zu Gast. Nach pandemiebedingter mehrmaliger Verschiebung gibt nun im Sommersemester 2022 Judith Hermann Einblick in die Arbeit eines Schriftstellers. Die Dr. Marschner Stiftung freut sich, dass sie die Verwirklichung der Vorlesung unterstützen konnte. Judith Hermann gehört durch Erzählbände wie „Nichts als Gespenster“ (2003) oder „Lettipark“ (2016) zur ersten Reihe der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Sich selbst treu bleibend führt die pointierte Erzählerin die Zuhörer im Audimax der Universität weniger in das Handwerk eines Schriftstellers ein, sondern zieht sie vielmehr mit einer atmosphärisch verrätselten Kurzgeschichte in ihren Bann. Diese trägt Hermann auf vier Abendtermine verteilt, abschnittsweise in der frei zugänglichen Lesung vor. Ergänzt wird die Poetikvorlesung von wissenschaftlichen Vorträgen als Begleitprogramm. Der UniReport der Universität veröffentlichte ein Interview und Artikel zur Vorlesung. 2023 wird die Lesung mit Clemens J. Setz fortgesetzt.

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Zeitloses Design aus Offenbach

Modern, progressiv und zeitlos – das ist TSATSAS. Die Ausstellung „TSATSAS. Einblick, Rückblick, Ausblick“ im Deutschen Ledermuseum in Offenbach ist dem zehnjährigen Bestehen dieser einzigartigen Marke gewidmet. Die Schau ist ein kleiner Meilenstein in der Förderung jungen Lederdesigns und ein Anlass das international agierende, gleichwohl regional in Offenbach am Main produzierende Designerlabel in einer Einzelausstellung zu präsentieren. Für das Ledermuseum ist es einmal mehr eine wunderbare Gelegenheit den zeitgenössischen Sammlungsbereich des Hauses einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Die Dr. Marschner Stiftung freut sich, erneut ein solch ambitioniertes Unterfangen des Offenbacher Museums zu ermöglichen; ein Projekt, das an die Tradition der Stadt Offenbach als ehemalige Hochburg des lederverarbeitenden Gewerbes in Deutschland anknüpft und den Bogen zu einem jungen Designerpaar schlägt, das dieses handwerkliche Können unter dem Label TSATSAS in die Gegenwart trägt. Die Ausstellung konzentriert sich nicht nur auf das Endprodukt, sondern eröffnet einem Betrachter den umfassenden kreativen Arbeitsprozess von den Inspirationsquellen in zeitgenössischer Kunst, Design, Architektur oder Musik bis zur Umsetzung durch das traditionelle Handwerk. Highlight der Inszenierung ist eine kinetische Installation, die über 30 Modelle aus den vergangenen zehn Jahren der TSATSAS Kollektion zeigt. Wie auf einem Förderband ziehen die Taschen in Endlosschleife an den Besuchern vorbei. Bis 30. Oktober 2022.

Ausgezeichnet Ausgestellt 2021

Schirn Kunsthalle Frankfurt, Magnetic North. Mythos Kanada in der Malerei 1910-1940, (5. Februar – 29. August 2021)

Die Jury war von der kuratorischen Leistung der Ausstellung ‚Magnetic North‘ in mehrerer Hinsicht überzeugt. In der beeindruckenden Präsentation wurde die Malerei der Group of Seven mit einem aktuellen Blick auch kulturhistorisch eingeordnet und mit gegenwärtigen (post-)kolonialen Debatten um die First Nations verknüpft. Diese kritische Revision der künstlerischen Intention der Group of Seven eine nationale genuin kanadische Kunst zu schaffen, gelang vor allen Dingen durch die Einbindung der Gemälde in einen Medienverbund von historischen Filmmaterialien, Videoarbeiten, Dokumentarfilmen, wie der der Anishinaabe-Filmemacherin Lisa Jackson, die als veritable audiovisuelle Exponate nicht nur, wie so oft, als pure Illustration und Kontextmaterialien dienten, sondern als gleichwertige Ausstellungsstücke behandelt wurden. Hinzu kommt eine – insbesondere für das europäisches Publikum – ‚Neuentdeckung‘ hierzulande weitestgehend unbekannter Künstler, die nicht nur ein breites Publikum, sondern ebenso das Fachpublikum mit ihren Arbeiten überzeugten.

Pressemitteilung Verleihung für 2021

  • Dr. Martina Weinhart, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Peter Gatzemeier, Stiftungsvorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Esra Klein

  • Hansjörg Koroschetz, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Dr. Philipp Demandt, Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Dr. Martina Weinhart, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt
    Peter Gatzemeier, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Esra Klein

  • Dr. Martina Weinhart, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Esra Klein

  • Dr. Philipp Demandt, Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Dr. Martina Weinhart, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Esra Klein

  • Dr. Andrea Haller, Mitglied der Jury
    Dr. Sandra Danicke, Mitglied der Jury
    Simone Krämer, Mitglied der Jury
    Dr. Martina Weinhart, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Ulrike Berendson, Mitglied der Jury
    Dr. Claudia Orben-Mäckler, Mitglied der Jury
    (v.l.n.r.)
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Esra Klein

  • Impression Preisverleihung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Esra Klein

Bisherige Auszeichnungen

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Dem Denken keine Grenzen setzen

Das Fahrrad-Rad, der Flaschentrockner oder der Pissoir-Brunnen – diese ersten Readymades machten Marcel Duchamp (1887-1968) weltberühmt und nicht nur in der Kunstgeschichte legendär. Doch sie sind nur die Spitze des Eisbergs, ein kleiner Ausschnitt eines verrückten, mutigen und schlauen Gesamtwerks des französischen Künstlers. Die großartige Überblicksausstellung im Frankfurter Museum für Moderne Kunst zeigt mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung 700 Objekte, Bilder und Fotos aus sechs Jahrzehnten und bespielt so das gesamte Gebäude über alle drei Ebenen. Alle Facetten seines vielfältigen Schaffens werden beleuchtet und erlauben für einen Besucher oft auch überraschende Entdeckungen. Die Aktualität seiner radikalen Arbeit ist bis heute ungebrochen und beeinflußte Generationen an Künstlern. Oft war er seiner Zeit weit voraus. Duchamp griff grundlegende Fragen der Kunst auf und machte auf meist amüsante Weise deutlich, dass alles Kunst werden kann und dass das Denken keine Grenzen hat. Bis 3. Oktober 2022.

Ausgeprägtes Interesse für das Leben

Der Betrachter stutzt, schaut erneut und erkennt: Elefantenförmige Stechmücken oder eine Ansammlung von Schweißperlen auf dem Kopf eines Menschen. Der Fotograf Jochen Lempert ist ein aufmerksamer Beobachter und nimmt Situationen, Motive und Formen in den Fokus, die trivial und sonderbar zugleich erscheinen. Zum ersten Mal zeigt der in Hamburg lebende Künstler seine Werke in Frankfurt. Mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung präsentiert der Portikus die erste Einzelausstellung des 1958 geborenen Fotografen in der Mainmetropole. Mehrere präzise gruppierte Bilder sind in enger Abstimmung mit dem hohen, luftigen Ausstellungsraum und seinen großen Fenstern komponiert. Der Blick nach draußen fügt sich in die zu Konstellationen arrangierten Einzelbilder fast natürlich ein. Subjektiv, emphatisch, intim und oftmals mit einer Prise Humor blickt Lempert auf seine unmittelbare Umgebung. Seine Fotografien lassen ein ausgeprägtes Interesse für das Leben zwischen Kultur und Natur sowie dessen vielfältigen Erscheinungsformen erkennen. Und so versteht der Betrachter beim Gang durch die Ausstellungsräume immer mehr was der Künstler meint, wenn er sagt: „Es geht eigentlich immer darum, anhand des Fotos etwas zu sehen oder auf dem Foto etwas zu sehen.“ Lempert rückt in den Mittelpunkt, was sich sonst der Wahrnehmung entzieht: Flüchtiges, Beiläufiges, Unbemerktes oder Unbestimmtes. Bis 5. Juni 2022.

Nachgefragt! Der NS darf nicht in Vergessenheit geraten

Bis heute sind der Nationalsozialismus und sein Nachwirken, z.B. durch rechtsradikale Anschläge und Propaganda, ein hochaktuelles Thema. Das Historische Museum Frankfurt zeigt erstmals eine Gesamtschau über die NS-Zeit in Frankfurt. Aus verschiedenen Perspektiven regen drei Ausstellungen unter dem Übertitel „Frankfurt und der NS“ zur Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Ideologien des NS an. Bespielt wurden die Flächen des Historischen Museums, des Stadtlabors und des Jungen Museums. Unter der Überschrift „Nachgefragt“ beschäftigt sich das Junge Museum fokussiert mit den Themen Familie, Spiel, Schule, Freizeit und spezifischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und ermöglicht so Kindern ab 10 Jahren und Jugendlichen den Zugang zur Zeit des NS, der auch in dieser Altersklasse nicht in Vergessenheit geraten darf und mit dem diese auch in ihrem Alltag auf unterschiedliche Weise immer wieder konfrontiert wird. Gemeinsam mit der Cronstett- und Hynsbergische evangelische Stiftung zu Frankfurt am Main hat die Dr. Marschner Stiftung explizit den Ausstellungsbereich des Jungen Museum finanziell getragen, um so insbesondere die professionelle Vermittlung dieses elementaren Themas auch für junge Generationen zu ermöglichen. Gesamtschau bis September 2022. Junges Museum bis 23. April 2023.

Direkt, radikal und rigoros – Paula Modersohn-Becker in Frankfurt

Als „merkwürdig“ im doppelten Sinne werden die Werke von Paula Modersohn-Becker (1876 – 1907) oft bezeichnet: Merkwürdig, seltsam, anders und eigenwillig – so zeigte die berühmte Vertreterin der Klassischen Moderne nicht nur sich selbst in ihren faszinierenden Selbstporträts, sondern oft auch Freunde und Verwandte, die sie in schonungsloser Direktheit darstellte. Merkwürdig, aber auch im Sinne von denkwürdig, im Gedächtnis bleibend – denn die im Motiv als auch im malerischen Duktus außergewöhnlichen, überzeitlichen Arbeiten sind bis heute einzigartig und ziehen Betrachter und Betrachterinnen in ihren Bann. Nicht schön und gefällig sind die prägnanten Bilder Modersohn-Beckers, sondern radikal, rigoros und überraschend. 116 Gemälde und Zeichnungen sind nun in der großen Retrospektive „Paula Modersohn-Becker“ der Schirn Kunsthalle Frankfurt zu sehen. Die Ausstellung, die mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung realisiert wurde, versammelt Werke aus allen Schaffensphasen der Künstlerin in Frankfurt, darunter Hauptwerke, die heute als Ikonen der Kunstgeschichte gelten. Die Gesamtschau zeigt wie entschieden sie sich über gesellschaftliche und künstlerische Konventionen ihrer Zeit hinwegsetzte und zentrale Tendenzen der Moderne vorwegnahm. In ihrem kurzen Leben schuf sie ein umfassendes und facettenreiches Œuvre, das über 100 Jahre zur Projektionsfläche wurde und bis heute fasziniert. Bis 6. Februar 2022.

Der Aufbau der großen „Paula Modersohn-Becker“ Schau hat begonnen

Jetzt geht es los: Der Aufbau der großen „Paula Modersohn-Becker“ Ausstellung hat begonnen. Die ersten Klimakisten aus ganz Deutschland, Europa und den USA sind in der Schirn Kunsthalle Frankfurt eingetroffen. Am Ende werden es 116 Gemälde und Zeichnungen aus allen Schaffensphasen der deutschen Künstlerin sein. Vorsichtig werden die einzelnen Arbeiten der bekannten Vertreterin der Klassischen Moderne ausgepackt. Restauratoren und Restauratorinnen sowie begleitende Kuriere und Kurierinnen begutachten und kontrollieren sie nach einem aufwendigen Transport. Das äußerst erfahrene Hängeteam platziert die singulären Werke nach und nach in den Räumen der Schau. Alles passiert unter den wachsamen Augen der Kuratorin Ingrid Pfeiffer. Trotz ihrer Professionalität und langjährigen Erfahrung ist es für alle Beteiligten immer wieder ein besonderes Erlebnis solch wunderbare Werke tatsächlich ganz nah vor sich zu haben, einen Pinselduktus zu erkennen und Farben leuchten zu sehen. Die Dr. Marschner Stiftung freut sich, dies alles mit zu unterstützen und auch den baldigen Besuchern der fantastischen Ausstellung „Paula Modersohn-Becker“ die beeindruckende Erfahrung, Kunst im Original zu erleben, ermöglichen zu können. Ab. 8. Oktober 2021 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt.

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