Schirn Kunsthalle Frankfurt, Magnetic North. Mythos Kanada in der Malerei 1910-1940, (5. Februar – 29. August 2021)

Die Jury war von der kuratorischen Leistung der Ausstellung ‚Magnetic North‘ in mehrerer Hinsicht überzeugt. In der beeindruckenden Präsentation wurde die Malerei der Group of Seven mit einem aktuellen Blick auch kulturhistorisch eingeordnet und mit gegenwärtigen (post-)kolonialen Debatten um die First Nations verknüpft. Diese kritische Revision der künstlerischen Intention der Group of Seven eine nationale genuin kanadische Kunst zu schaffen, gelang vor allen Dingen durch die Einbindung der Gemälde in einen Medienverbund von historischen Filmmaterialien, Videoarbeiten, Dokumentarfilmen, wie der der Anishinaabe-Filmemacherin Lisa Jackson, die als veritable audiovisuelle Exponate nicht nur, wie so oft, als pure Illustration und Kontextmaterialien dienten, sondern als gleichwertige Ausstellungsstücke behandelt wurden. Hinzu kommt eine – insbesondere für das europäisches Publikum – ‚Neuentdeckung‘ hierzulande weitestgehend unbekannter Künstler, die nicht nur ein breites Publikum, sondern ebenso das Fachpublikum mit ihren Arbeiten überzeugten.

Pressemitteilung Verleihung 2021