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Autor: Simone Krämer

Die Oszillation der Zugehörigkeit

Identität, Zugehörigkeit und kulturelles Erbe sind die zentralen Themen, mit denen sich die Künstlerin Ksti Hu in der Installation „20 kg of Me“ im saasfee*pavillon beschäftigt. Ksti Hu wurde in der Republik Komi geboren, einer Taiga- und Tundra Region im äußersten Nordosten Europas. Bedeutsamstes Objekt des saasfee-Projektes ist die traditionelle Komi-Pflanze „яла“, deren botanische Einordnung zwischen verschiedenen Kategorien oszilliert. Exakt 20 kg hat die heute in Berlin lebende Hu hiervon in einer Performance verarbeitet, mit der sie sowohl persönliche als auch kollektive Erfahrungen von Entwurzelung und Verlust thematisiert. Der begleitende VR-Walk mit Audiogedicht reflektiert ergänzend die koloniale Geschichte der Komi-Region. Die Installation „20 kg of Me“ läuft noch bis 12. Februar und wird ebenso wie das darauf folgende digitale Projekt  „Body without Narrator“ von Martin Dörr (28. Februar bis 29. März) durch die Dr. Marschner Stiftung unterstützt.

Ausgezeichnet Ausgestellt 2024

Schirn Kunsthalle Frankfurt „Hans Haacke. Retrospektive“
(8. November 2024 bis 9. Februar 2025)

„Die Ausstellung „Hans Haacke. Retrospektive“ macht Haackes klarsichtigen Zugriff auf komplexe Zusammenhänge und deren direkte Übertragung in seinem vielseitigen Werk erfahrbar. Mit seiner zeitlosen Aktualität und unbequemen Institutionskritik erscheint Haackes Werk gerade heute als eine inspirierende Anleitung zur kritischen Auseinandersetzung, “ so die Jury zur Preisvergabe.

Die Dr. Marschner Stiftung verleiht „Ausgezeichnet Ausgestellt“ für 2024 nicht allein der hochprofessionellen Kuratorin Dr. Ingrid Pfeiffer für eine einmalige Schau, sondern zeichnet mit der Schirn erneut ein Haus aus, dass weit über Frankfurt hinaus sowohl für Experten als auch für das breite Publikum Strahlkraft besitzt.

Pressemitteilung Verleihung für 2024

  • Dr. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt,
    Peter Gatzemeier, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Peter Jülich

  • Dr. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Peter Jülich

  • Peter Gatzemeier, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Peter Jülich

  • Dr. Sebastian Baden, Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Peter Jülich

  • Dr. Claudia Orben-Mäckler, Mitglied der Jury,
    Dr. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin Schirn Kunsthalle Frankfurt,
    Dr. Sebastian Baden, Direktor Schirn Kunsthalle Frankfurt,
    Peter Gatzemeier, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Peter Jülich

  • Impression Preisverleihung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Peter Jülich

Bisherige Auszeichnungen

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Immer dabei: Die Liebe zum Detail

Fast ist es geschafft. Nur die Dinge noch ein bisschen geraderücken. Die letzten Details exakt in Form bringen. Die Liebe zum Detail zeichnet die Restauratorinnen des Deutschen Ledermuseums, Vanessa Schauer und Karina Länger, mehr als aus. Über 200 Exponate aus drei Jahrtausenden vom altägyptischen Lederbeutel, über mittelalterliche Gürteltaschen, erste Reisetaschen aus dem 19. Jahrhundert bis zu praktischen Rucksäcken, eleganten Handtaschen sowie einer Einkaufstüte aus biologisch abbaubarem Plastik haben die beiden im Offenbacher Museum über mehrere Wochen vorsichtig aus ihren Regalen und Schubladen im Depot des Hauses geholt und aufgearbeitet. Jetzt setzen sie diese gemeinsam mit der Direktorin Inez Florschütz für die Ausstellung „immer dabei: DIE TASCHE“ in Szene. Ab dem 12. Oktober beschäftigt sich die von der Dr. Marschner Stiftung maßgeblich unterstützte Schau mit der Kulturgeschichte der Tasche als weltweit verwendeter Gebrauchsgegenstand, Modeartikel und Luxusgut. 12. Oktober 2024 bis 10. August 2025.

Exzentrische Experimentierfreude in der Frankfurter Schirn

„Ich bin stinksauer,“ erklärt Carol Rama (1918-2015) bei der Verleihung des Goldenen Löwen der Venedig Biennale 2003 für ihr Lebenswerk. Wenn ihre Arbeiten anscheinend so herausragend seien, warum würde sie dann erst im hohen Alter hierfür geehrt? Diese Situation ist symptomatisch für das Arbeiten der Turiner Künstlerin aber auch für sie als Person. Unabhängig von Schulen und künstlerischen Gruppierungen schuf die exzentrische Autodidaktin in rund 70 Jahren ein unkonventionelles und zudem sehr persönliches Œuvre, mit dem sie aber erst spät zum Ruhm gelangte. Es sind die großen menschlichen Themen – Wahn, Krankheit, Sexualität, Tod – , denen sich Rama in ihrem Schaffen widmete. Ihre Kunst zeichnet sich durch große Experimentierfreude aus und entzieht sich einfachen Kategorisierungen. Die Umsetzung einer Retrospektive ist hierbei kein einfaches Unterfangen. Der Schirn Kunsthalle Frankfurt aber ist es mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung hervorragend gelungen. Rund 120 Arbeiten der einzigartigen Künstlerin darunter Gemälde, Aquarelle, Materialbilder und Objektmontagen finden sich in einer die einzelnen Werkphasen unterstützenden Architektur wieder. Experten nicht mehr fremd, ist das Œuvre Carol Ramas für das breite Publikum noch als Geheimtipp zu bewerten. Die Ausstellung in der Schirn möchte dies ändern. Bis 2. Februar 2025.

Konzentration auf eine große Rebellin

Auf den ersten Blick, sieht alles nach etwas Durcheinander aus. Hier steht eine Kiste herum, da sind mehrere Gemälde an die Wand gelehnt, andere Räume stehen noch total leer. Doch es herrscht konzentrierte Arbeitsatmosphäre und jeder der Anwesenden weiß genau, was zu tun ist. Das Schirn-Team unter der Kuratorin Martina Weinhart managt professionell den Aufbau rund 120 Arbeiten der einzigartigen Künstlerin Carol Rama (1918-2015). Ab dem 11. Oktober zeigt die Frankfurter Kunsthalle Gemälde, Aquarelle, Materialbilder und Objektmontagen der „Rebellin der Moderne“, so der Untertitel der Schau. Es sind die großen menschlichen Themen – Wahn, Krankheit, Sexualität, Tod – , denen sich Rama in ihrem Schaffen widmete. Ihr unkonventionelles und zudem sehr persönliches Œuvre zeichnet sich durch große Experimentierfreude und elementare Erfahrungen aus. Unterstützt durch die Dr. Marschner Stiftung möchte die Schirn die Werke der erst spät zu Ruhm gelangten Turiner Künstlerin einem breiten Publikum öffnen. 11. Oktober 2024 bis 2. Februar 2025.

Ausgezeichnet Ausgestellt 2023

Liebieghaus Skulpturensammlung, „Maschinenraum der Götter.
Wie unsere Zukunft erfunden wurde“
(8. März 2023 bis 21. Januar 2024)

Die Ausstellung ‚Maschinenraum der Götter‘ der Liebieghauses Skulpturensammlung hat die Jurymitglieder in jeder Hinsicht überzeugt. Sie verband auf nahezu idealtypische Weise alle Aufgaben eines Museums zu einer überzeugenden Ausstellungspräsentation, indem sie eigene Forschungsergebnisse und den neuesten Stand der Wissenschaft mit Originalexponaten und medialen Präsentationen kuratorisch durchdacht und für das Publikum anschaulich, zeitgemäß und ansprechend gestaltet in den bestehenden Ausstellungskontext nahtlos integrierte und eine fesselnde Geschichte erzählte. Die Verknüpfung von Technik-, Kunst- und Kulturgeschichte, Mythologie und Science Fiction ergab eine packende Schau, die den Bogen von der Antike in die Zukunft spannte und dabei seine Besucher und Besucherinnen zu faszinieren wusste.

Pressemitteilung Verleihung für 2023

  • Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Kurator und Leiter der Antikensammlung an der Liebieghaus Skulpturensammlung
    Peter Gatzemeier, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Bernd Kammerer

  • Hansjörg Koroschetz, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Dr. Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung und des Städel Museums
    Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Kurator und Leiter der Antikensammlung an der Liebieghaus Skulpturensammlung
    Peter Gatzemeier, Vorstand Dr. Marschner Stiftung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Bernd Kammerer

  • Dr. Philipp Demandt, Direktor der Liebieghaus Skulpturensammlung und des Städel Museums
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Bernd Kammerer

  • Impression Preisverleihung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Bernd Kammere

  • Impression Preisverleihung
    Copyright Dr. Marschner Stiftung, Foto: Bernd Kammerer

Bisherige Auszeichnungen

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Die drängenden Themen unserer Zeit

Ihre Themen sind die drängenden Themen unserer Zeit. Aïda Muluneh setzt sich in ihren Fotografien mit dem ungleich verteilten Zugang zu Wasser, Nahrung und Bildung, dem Missbrauch von Macht sowie der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von Frauen auseinander. Doch ihre Werke bestechen nicht nur durch ihren inhaltliche Brisanz, kraftvolle Farben und eine außergewöhnliche Bildsprache faszinieren den Betrachter. Die beeindruckenden Arbeiten der Repräsentantin der afrikanischen Fotografie-Community sind eine hervorragende Wahl als Auftakt zum Festjahr des 40jährigen Bestehens des Fotografie Forums Frankfurt. Die Dr. Marschner Stiftung gratuliert herzlich zu diesem großartigen Jubiläum und freut sich die Ausstellung „Aïda Muluneh. On the edge of the past future“ mit dem FFF in Frankfurt zu realisieren. Bis 14. April 2024.

Im Gespräch mit der Sonne

Die Welt löst sich auf. Die Sonne dehnt sich immer mehr aus. Jedes Individuum erlebt das  Unberührbare, das Unfassbare. „A Conversation with the Sun (VR)“ ist der Titel des einzigartiges Werkes des thailändischen Filmemachers Apichatpong Weerasethakul. Für diese Inszenierung nutzt der Preisgekrönte Künstler erstmals die technologischen Möglichkeiten der virtuellen Realität. In einem Raum, der von den kinematografischen Bildern des Regisseurs belebt wird, sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, an den Ufern einer noch unbekannten, urtümlichen Welt umherzuwandern. „A Conversation with the Sun (VR)“ aufgeführt in der Alten Schlosserei in Offenbach, feierte als Projekt im Festival „Theater der Welt“ Europapremiere. Dies wurde primär durch die Dr. Marschner Stiftung ermöglicht. Das Festival gehört in seiner Gesamtheit zu den international wichtigsten seines Fachs und zeigt aktuelle Theater-, Tanz-, Performance- und installative Kunstformate. Alle drei Jahre in wechselnden Städten und Regionen Deutschland realisiert, kehrte das Festival nach über 40 Jahren vom 29. Juni bis 16. August 2023 in die Rhein-Main Region zurück und bespielte erstmals Orte sowohl in Frankfurt als auch in Offenbach.

Bunt: „VOGUE OFFENBACH“

Das Lehrgebiet experimentelle Raumkonzepte der Hochschule für Gestaltung HfG Offenbach öffnete vor rund elf Monaten ein temporäres Museum in einem ehemaligen Juwelierhaus in der Offenbacher Innenstadt. Unter dem Titel „Diamant Offenbach“ starteten dort Studierende eine Reihe unterschiedlicher Projekte, wie Ausstellungen zum Thema Bildende Kunst oder Design, aber auch Diskussionen und diverse Präsentationen. „Diamant Offenbach“ ein Ort der Begegnung, der Auseinandersetzung und der Inspiration. Mit Unterstützung der Dr. Marschner Stiftung wurde das 14. Projekt der Diamant-Reihe realisiert: Das Modemagazin „VOGUE OFFENBACH“. An das berühmte Vorbild angelehnt, beschäftigten sich in diesem Magazin die Studierenden mit Streetwear der Offenbacher Stadtgesellschaft und designten, layouteten und organisierten das Magazin komplett selbstständig. Parallel sind einige im Magazin abgelichteten Stücke auch als Exponate im temporären Museum zu sehen. Dort war die „VOGUE OFFENBACH“ ebenso wie im gegenüberliegende Modehaus M. Schneider, auch erhältlich. Doch die Nachfrage war so groß, dass das Magazin bis auf ein paar Sammlerstücke ruck-zuck vergriffen war.

Standing Ovations für innovative Orchestermusik

„The Lost World“, 100 Minuten, Stummfilm, 1925 – kein verlorenes Meisterwerk, aber eine fast vergessene, cineastische Perle. Beinahe einhundert Jahre später kommt es zu einer neuen Uraufführung des Werkes im Capitol Theater Offenbach. Das Entscheidende hierbei ist nicht der Film selbst, sondern eine vollkommen neue Partitur des Komponisten Ludger Vollmer, die durch das Capitol Symphonie Orchester, unter dem Dirigenten Stefanos Tsialis, zum ersten mal live vor Publikum gespielt wird und die Aufführung des Stummfilms begleitet. Die Aufzeichnung und Veröffentlichung der Produktion wurde durch die Dr. Marschner Stiftung ermöglicht. Wie entscheidend diese innovative Stummfilmpartitur das Gesamtwerk beeinflusst, erläutert der Komponist selbst: „Musik kann in Verbindung mit Bildern sehr stark, dramatisierend und emotionalisierend wirken und die Wahrnehmung des Films bedeutend verändern.“ Wie gut dies bei „The Lost World“ funktionierte, wurde durch die Standing Ovations im Offenbacher Capitol deutlich.

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