225 kleine weiße Holzscheiben, mit dünnen schwarzen Fäden in Reih und Glied an kleinen Motoren an der Decke befestigt, drehen sich unaufhörlich im Kreis. Im ersten Moment sehen sie alle gleich aus, doch jede hat sein eigenes Tempo, manche brechen kurzzeitig aus dem vorgegeben Rahmen aus, um sich dann – fast beschämt – wieder einzuordnen. „225 prepared dc-motors, 720m rope, wooden discs a 100 mm, 2019“ ist der Titel der Installation, die der Künstler Zimoun eigens für den Frankfurter saasfee*pavillon angefertigt hat. Der Hauptförderer dieser raumgreifenden Arbeit ist die Dr. Marschner Stiftung. Der international renommierte Schweizer Zimoun ist bekannt für seine ortsspezifischen Installationen, die häufig in Verbindung mit dem Begriff der Klangarchitektur gebracht werden. Er bewegt sich mit ihnen im Spannungsfeld zwischen Ordnung und Chaos, zwischen Individualität und Masse. Schlichte alltägliche oder industriell angefertigte Materialien, wie Karton, Holz oder Papier, werden dabei mit den physikalischen Verfahren der Rotation und Oszillation in Bewegung und zum Erklingen gebracht. Ein Betrachter findet sich in einem erlebbaren, emotional aufgeladenen Klangraum wieder. Bis 6. Juni 2019.