Die Frankfurter Kirche St. Leonhard hat seit ihrer Erbauung vor rund 800 Jahren viel gesehen und erlebt: Sie diente unzähligen Pilgern als Anlaufpunkt auf dem Weg nach Jerusalem, beherbergte tausende Obdachlose und sogar Gefangene in mehreren Kriegen und immer wieder wurden ihre Grundmauern vom nahegelegenen Fluß Main überschwemmt. Seit rund zehn Jahren nun wird der Kircheninnenraum aufwendig saniert und restauriert. Die wichtigsten und spannendsten Objekte, die der dabei durchsiebte Schutt ans Tageslicht beförderte, sind nun zu sehen: „Schätze aus dem Schutt. 800 Jahre St. Leonhard“ heißt die aktuelle Ausstellung im Sakristeum und Dommuseum Frankfurt. Die dort präsentierten 70 Exponate bringen „die Geschichte St. Leonhards zum sprechen,“ so die Kuratorin Verena Smit. „Die Ausstellungsbesucher erhalten Einblicke hinter die Kulissen sowohl der Handwerker von damals als auch der heutigen Restaurierungsarbeiten.“ Die Ausstellung dokumentiert also nicht nur die Geschichte einer der schönsten Frankfurter Kirchen „von unten“ sondern sie legt auch einen starken Akzent auf die Aufgaben und die Methoden aktueller Mittelalterarchäologie und Denkmalpflege. Zu verdanken ist dies auch der engen inhaltlichen Zusammenarbeit des Dommuseums mit dem Archäologischen Museum Frankfurt, dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen und dem Denkmalamt der Stadt Frankfurt. Gefördert wurde die Ausstellung unter anderem von der Dr. Marschner Stiftung. Bis 19. Januar 2020.