Mal ärgerlich, mal hilfreich oder oft auch problematisch: Das Vergessen. Ein vielseitiges, wie spannendes Thema. Das Historische Museum Frankfurt setzt sich hiermit in seiner großen Sonderausstellung „Vergessen – Warum wir nicht alles erinnern“ auseinander. Das Museum – als Ort des Erinnerns – wagt mit dieser Schau den Perspektivenwechsel auf das individuelle und kollektive Gedächtnis. Denn, das Vergessen ermöglicht erst das Erinnern. Ohne die Auswahl oder Konzentration unseres Gehirns auf bestimmte Geschehnisse würde in unserem Gedächtnis Nichts haften bleiben. Es wird deutlich: Vergessen und Erinnern sind zwei Seiten derselben Medaille. 

Die Verlaufsstruktur der Ausstellung ist in acht Themeninseln, wie etwa „Unser Vergessen – unsere Identität“, „Die Vergangenheit verleugnen“ und „Das Vergessen überwinden?“ gegliedert. Diese sind mit zeitgenössischen Kunstwerken durchflochten, die zum Teil extra für die Ausstellung angefertigt wurden. Hervorzuheben sind hier die sogenannten „Electrical Walks“, die sich beginnend im Museum durch die Frankfurter Altstadt ziehen und einen auditiven Aspekt des Vergessens eröffnen. Die Ausstellung wird unter anderem von der Dr. Marschner Stiftung unterstützt. Bis 14. Juli 2019.