In diesem Jahr zeigen die Streichquartetttage in der Reihe der Holzhausenkonzerte einmal mehr, dass das Streichquartett auch heute noch als brandaktuelle Gattung zu bezeichnen ist. Die neue Generation der Kammermusik lässt sich nirgends besser zeigen, als in den Streichquartetten des Komponisten Jörg Widmann. Während seine Vorgänger bereits mit den Schönheitsidealen der Gattung aufgeräumt haben, schafft Widmann den Sprung zurück in die Zeit des klassisch-romantischen Erbes. Es findet daher auch eine Gegenüberstellung Widmanns moderner Kompositionen mit klassischen Streichquartetten von Beethoven, Mozart oder Schumann statt. Widmann glänzt nicht nur als Komponist, sondern ist auch als Dirigent und als Instrumentalvirtuose an der Klarinette auf den großen Bühnen der Welt zuhause. Dieser Facettenreichtum spiegelt sich eindrucksvoll in seinen Streichquartetten wieder. Interpretiert werden die Werke von hochrangigen Ensembles, darunter das Minguet Quartett, das 2015 eine vollständige Ersteinspielung der Werke Widmanns für Streichquartett auf CD veröffentlichte.

Foto von Frank Rosbach, Minguet Quartett © Frankfurter Bürgerstiftung.